Ob Schicksal oder Zufall: Däniken wurde mein Geburts- und - dank meinem Vater - Heimatort. Die Welt zwischen Pfarrhaus, Kirche und Friedhof waren mein ländlicher, geschützter Lebensraum, in dem ich sorgenfrei aufwachsen durfte.
Däniken und das Niederamt sind zentral gelegen. Schule, Studienplatz und Arbeit liessen sich von hier aus auch als ÖV-Pendler leicht erreichen. Erst später, bereits mit eigener Familie, zog es mich doch näher an die Stadt.
Ein stabiles und sicheres Zuhause war mir immer wichtig - und ist es heute noch. Irgendwo dauerhaft verankert sein, gibt mir die notwendige innere Ruhe.
Mit dieser Sicherheit im Rücken wollte ich dennoch oder erst recht immer wieder weg von Zuhause, um Neues zu entdecken.
Diese innere Unruhe erinnert(e) mich selbst manchmal an 'Hans Dampf im Schneckenloch ...'
Kaum etwas charakterisiert eine Persönlichkeit mehr als deren Sym- und Antipathien.
Aber manchmal sind es einfach die ganz kleinen, meist unbeachteten Dinge des Alltags, die über Wohlbefinden oder Unbehagen entscheiden.
Fünf Brüder und ein Hund
Geboren und aufgewachsen bin ich in einem Pfarrhaushalt als Zweitjüngster von fünf Brüdern. Die Entwicklung von Däniken als einem eher verschlafenen Bauern- und Handwerkerdorf zur Industrie- und Schlafgemeinde habe ich aufs Engste miterlebt. Und diese hat mich geprägt.
Einige der grossen Zeugen der hoffnungsfrohen 70-er Jahre wie der Schnellgutbahnhof und das Postzentrum sind seit Jahren schon wieder Geschichte; überdimensionierte Strassenunterführungen, unsinnige breite Dorfstrassen oder die (für mich schmerzhafte) Eindohlung des Dorfbaches sind geblieben.
Vor dem Küchenfenster, und damit vor meinen Augen, wuchs der Kühlturm des AKW in die Höhe, als Symbol einer ungeahnten technologischen Entwicklung, über deren Folgen sich eigentlich niemand - weder im Positiven noch im Negativen - wirklich im Klaren war.
Toggeflüeli
Seit über 60 Jahren verbringe ich Ferien im Toggenburg. Das Familienferienhaus ist zu meinem zweiten Zuhause geworden. Hier erfahre ich einen anderen Lebensrhythmus, kann mich mich zurückziehen und erholen, kann wandern, Velo fahren, Holz hacken und grillieren. Oder einfach nur faulenzen und in die Sonne blinzeln, dem Wogen der Wiesen oder dem Streit zwischen Krähe und Rotmilan zusehen.
Hier habe ich viel gelernt: Heuen und Kühe melken, grosse 1. Augustfeuer machen, Warmwasser sparen und ohne Telefon und TV auszukommen (wenigstens früher mal 😉).
und die VW Busse
Sobald ich konnte (oder durfte) war ich aber auch in der näheren und weiteren Umgebung mit dem VW Bus unterwegs. Europa lag mir plötzlich zu Füssen, ob die Lofoten oder Budva, der Cabo Touriñán oder Bialystok. Aber das Ziel war gar nicht immer entscheidend, der Weg dahin war oft wichtiger, interessanter. Geblieben sind mir zwei VW Busse, die heute glatt als Classic Cars gelten können.
Und jede Reise hat die Augen wieder ein Stück mehr geöffnet - spätestens bei der Rückkehr in die Schweiz.
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